H 401 Kestrel


 Beschreibung
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Anfang 1976 ist die Kestrel (Turmfalke), deren Name vom amerikanischen Vertreter der Firma Glasflügel stammt, noch die am meisten gebaute Kunststoffmaschine der Offenen Klasse. Von 1968 bis 1975 sind in unregelmäßigen Abständen insgesamt 129 Stück gebaut worden. Nach der Kooperation von Schempp-Hirth und Glasflügel wird die Fertigung der Kestrel wohl endgültig eingestellt, so daß sie in ihrer Klasse bald vom Nimbus-ll überholt sein wird. In Deutschland wird die Kestrel aber wohl noch einige Jahre die Liste der Offenen Klasse anführen. Die Kestrel hat eine Spannweite von 17,00 m mit dem nun schon berühmten Nimbus-Profil FX 61-K-170. Die Querruder sind den Wölbklappen differenziert überlagert. Sie gehen bei einem Querruderausschlag um ein Drittel mit. Die Wölbklappen haben Stellungen von -8° bis +12°, für den Landeanflug können diese mit einem zusätzlichen Hebel bis +40° ausgefahren werden. Zur Erhaltung der Querruderwirksamkeit gehen die Querruder aber hier nicht mit. Von der Auslegung her unterscheidet sich die Kestrel stark von den bisherigen Glasflügeltypen. Dieter Althaus und Josef Prasser zeichnen hierfür verantwortlich. Der Rumpf erhält erstmals die eingestrakte Haube mit der Einschnürung im Flügelbereich und trägt ein gedämpftes T-Leitwerk. Die Kestrel hat ein sehr geräumiges Cockpit. Das Haubenvorteil ist fest mit dem Rumpf verbunden, die Klapphaube wird nach oben aufgestellt. Die Bauweise ist nun schon konventionell mit Rovingholmen und Conticell-Schale, während der Rumpf nur in GFK mit einigen Hohlprofilen gebaut ist. Eine Flügelhälfte ist mit 75 kp an der Grenze dessen, was man mit drei bis vier normalen Leuten noch angenehm montieren kann. Erwähnen muß man auch noch die nun ebenfalls berühmte Trimmung, die am Knüppel buchstäblich mit dem kleinen Finger bedient werden kann. Verzichtet wurde auch nicht auf die spezielle Flugzeugschleppkupplung in der Rumpfnase. Als Landehilfe dienen große Schempp-Hirth-Bremsen auf der Flügeloberseite zusammen mit einer Landestellung der Wölbklappen und einem Bremsschirm im Seitenruder. Die Kestrel ist ein durchaus noch handliches Flugzeug der Offenen Klasse mit guten Flugeigenschaften und beachtlichen Leistungen. Den Erstflug führte wieder Huldreich Müller am 9. August 1968 in Karlsruhe-Forchheim durch.

Typenübersicht